Reisebericht Südtirol - Cinque Terre - Südtirol - 23.05. - 06.06.2004
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Am Sonntag, 23.05.2004, starten wir in Richtung Süden. Unser Endziel ist die Region um Cinque Terre. Für die lange Anfahrt nehmen wir uns wie üblich etwas Zeit und bleiben zunächst für 2 Nächte in Frangart/Eppan bei Bozen. Am Montag fahren wir mit unseren Rädern entlang dem Etschradweg bis Lana.
Bei herrlichem Wetter geniessen wir die Weiterfahrt über den "Passo del Tonale", 1883 m, und etliche Kilometer Landstraße. Ab Parma entscheiden wir uns dann wegen der fortgeschrittenen Stunde für die Weiterfahrt via Autobahn. Am frühen Abend erreichen wir Deiva Marina. Hier werden wir die nächsten Tage im Hotel Kriss wohnen.
Von Deiva Marina aus möchten wir mit den Rädern die Gegend erkunden. Die einzige Straße, die nicht bergan geht, führt durch kilometerlange Tunnels und ist deshalb für Fahrräder gesperrt. Also kurzum, unser Ausflug in den Nachbarort Moneglia endet in einer Sackgasse, besser gesagt in einem für Fahrräder unüberwindbaren Wanderweg. Für weitere Ausflüge werden wir den Zug benutzen.
Heute besorgen wir uns für 3 Tage eine Cinque Terre Karte. Mit dieser Karte können wir beliebig den Zug zwischen Levanto und La Spezia benutzen. Auch ist in dem Preis der Eintritt für die Benutzung der Wanderwege enthalten. Am Morgen fahren wir mit dem Zug bis Riomaggiore und möchten die Cinque Terre Dörfer erwandern.

Der Wanderweg Nr. 2 Sentiero Azzurro ("Der blaue Weg") verbindet die Dörfer der Cinque Terre miteinander. Die gesamte Wanderzeit beträgt 5 Stunden und kann in vier Etappen unterteilt werden. Für den 1. Teilabschnitt, Riomaggiore - Manarola, benötigt man entlang der Via dell'Amore ohne Pause ca. 15 Minuten. Der in harten Fels gehauene Weg verläuft direkt über dem Meer.

Für den 2. Teilabschnitt, Manorola - Corniglia beträgt die reine Laufzeit ca. 1 Stunde. In einer konstanten Höhe von ca. 30 m wandert man parallel zum Meer. Eine nicht enden wollende Treppe führt nach Corniglia, dem einzigen Bergdorf der Cinque Terre.

Nach der Beschreibung des weiteren Verlaufs des Wanderweges ist dieser ab jetzt recht anspruchsvoll, wir werden dies am nächsten Tag erleben.
Wir beginnen mit dem Teilabschnitt 4, Monterosso al Mare - Vernazza. Dieser Abschnitt stellt eine kleine Herausforderung dar und ist mit Sicherheit der anstrengendste Abschnitt. Allerdings werden die Anstrengungen mit herrlichen Aussichten belohnt. Nach einem heftigen Anstieg erreichen wir eine Höhe von ca. 150 m. Der Weg steigt im weiteren Verlauf auf 180 m an. Die reine Laufzeit beträgt ca. 2 Stunden.
Für den Teilabschnitt 3, Vernazza - Corniglia beträgt die reine Laufzeit ca. 1,5 Stunden. Von Vernazza aus führt der Weg wieder steil bergan. Er führt durch Olivenhaine, Weinberge und südländisches Dickicht. Ca. eine halbe Stunde vor Corniglia werden wir Zeugen einer spektakulären Rettungsaktion. Auf dem schmalen Pfad ist eine Frau verunglückt und muß mit dem Rettungshubschrauber weggeflogen werden.
Nach den anstrengenden Wanderungen fahren wir heute mit dem Zug bis La Spezia. Machen eine kleine Stadtbegehung, überzeugen uns von den ansprechenden Einkaufsstraßen und nutzen die vielen Einkaufsmöglichkeiten. So eine Stadtbegehung macht durstig, so fahren wir mit dem Zug zurück nach Riomaggiore, laufen wieder entlang dem Amoreweg nach Manarola und lassen dort in einem schönen Lokal den Tag ausklingen.
Die nächsten Tage verbringen wir in Levanto, Deiva Marina und Sestri Levante. Die Sonne versteckt sich hinter grauen Wolken und so beschliessen wir, unsere Koffer zu packen und wieder in Richtung Südtirol aufzubrechen.
Am Abend des 02.06.2004 sind wir wieder bei Bozen und suchen uns ein Quartier in Terlan. Am nächsten Tag brechen wir zu einer Dolomiten-Rundfahrt auf. Durch das Eggental zum Karerpaß, 1750 m, am Fuße des Rosengarten. Weiter nach Canazei, über den Sella-Paß, 2180 m; am Sellajoch versteckt sich der Langkofel, 3180 m, hinter dicken Wolken, aus denen tatsächlich ein paar Schneeflocken fallen. Heute erleben wir wirklich jedes Wetter. Das Grödnertal verlassen wir hinter St. Ulrich und erreichen über eine enge Landstraße Seis. Bei einer ausgiebigen Rast geniessen wir den Blick auf den Schlern und machen uns am Abend wieder auf den Weg nach Terlan.
Heute wollten wir wieder einmal die Gegend mit dem Fahrrad erkunden. Nach einem guten Frühstück starten wir in Richtung Bozen. Entlang dem Etsch-Radweg fahren wir bis Bozen, überqueren die Etsch und fahren auf der anderen Seite wieder bis Terlan. Am Nachmittag bleibt uns noch genug Zeit, mit dem Auto eine kleine Runde von Eppan aus hinauf zum Mendelpaß (1370 m) und weiter nach Fondo, St. Felix, über den Gampenpaß (1512 m), bis Tisens und über eine aufregend enge Straße wieder nach Terlan zu fahren.
Der letzte Urlaubstag bricht an. Wir entschliessen uns für eine weitere Paßfahrt per Auto. Durch das Passeiertal erreichen wir St. Leonhard und erklimmen den Jaufenpaß (2099 m). Von Sterzing aus fahren wir durch das Pensertal zum Penserjoch (2215 m) hinauf. Das Pensertal verlassen wir vor Bozen in Richtung Jenesien, Möltern und kommen über sehr enge und kurvenreiche Straßen wieder in Terlan an.
06.06.2004, heute heißt es wieder "Koffer packen". Über Meran, Naturns, Kastelbell, Schlanders, Mals erklimmen wir den Reschenpaß (1508 m) und lassen die atemberaubende Bergwelt leider viel zu schnell hinter uns. Am Abend sind wir wieder zu Hause und der Alltag hat uns wieder.